Die Edlen von Steckborn

Ruine

Im Februar 1930 wurde bei Anlaß einer Straßenanlage das Hügelchen zwischen Burggraben und Hof  abgetragen. In einer Tiefe von 1,10 Meter kamen die Grundmauern eines Turms zum Vorschein, der zu einer größern Anlage gehörte; denn südlich in 2 Meter und westlich in 5 Meter Abstand befanden sich noch Mauerreste im Boden. Die Höhe der Ruine vom Fundament aus betrug 2 Meter, der Umfang 9,20 Meter im Quadrat, die Dicke der Mauern drei Meter. Im Innern war ein quadratischer hohler Raum von 3 Meter Seitenlänge. Die Ruine wurde einst auf die jetzige Höhe abgetragen und mit Erde überdeckt, um den Hügel mit Reben zu bepflanzen. Sie liegt prächtig oberhalb des Städtchens und bietet eine schöne Aussicht nach Norden und Westen. Leider war es nicht möglich, mit dem Besitzer ein Abkommen zu treffen und die Ruine zu erhalten.
Es ist wohl sicher, dass dieser Turm einst den Edlen von Steckborn gehörte, deren
Wohnsitz bisher vergeblich gesucht wurde. Ritter Hiltibold von Steckborn, Ministeriale der Reichenau, wird 1221, 1227 und 1248 als Zeuge erwähnt, seine Söhne sind Hiltibold, Eberhard und Konrad. Von Hiltibold vernehmen wir nichts. Konrad trat in den Deutschritterorden, Eberhard verheiratete sich, wurde aber nach dem Tod seiner Frau Mönch im Kloster Salem. Seine zwei Söhne Hiltibold und Konrad traten in den Deutschritterorden; ersterer stieg zur Komturwürde empor, die er zuerst auf der Mainau, dann in Hitzkirch bekleidete. Mit diesen beiden starb das Geschlecht aus. Das Wappen der Familie war ein in Schwarz und Gold gespaltener Schild.

  1. von Steckborn, Hiltipold