Geschichte von Gündelhart

Römische Funde (Wasserleitung aus Ziegelsteinen und Mauerreste) belegen eine frühzeitliche Besiedelung. Nach dem Rückzug der Römer im 5. Jahrhundert, in den Stürmen der Völkerwanderung, gelangten allmählich unsere Vorfahren, die Alemannen, ein heidnisches Germanenvolk, in unsere Gegend und nahmen sippenweise das verödete Land wieder in Besitz. Sie gründeten eigene Höfe und Dörfer, die meist die namen ihrer Heerführer oder Ältesten.Meist enden diese auf - hofen, - wil, (Weiler) oder - hausen. Gündelhart wurde vermutlich irgendwann zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert gegründet.

Um 882 wird der Ort erstmalig als Gundelinhart urkundlich erwähnt.

Thiotlind vermachte ihren Besitz Gundelinhart zur zeit des Abtes Hartmut, dem Kloster St. Gallen (Original- Urkunde im Stifts-Archiv St. Gallen). Die Urkunde nennt Ländereien bei Gündelhart und nicht unbedingt das Dorf als Ganzes. In Gündelhart war auch die Abtei Reichenau begütert. (Urkunde aus dem 14. Jh.) In einem Schenkungsbrief kurz vor 1300 der Abtei Wagehausen begegnet uns der Name Gündelhart wieder.

Nach einigen Besitzerwechseln werden um 1510 die Familie Lanz von Liebenfels als Gerichtsherrin in Gündelhart erwähnt. 1572 wurde Gündelhart aus der Herrschaft Liebenfels herausgelöst und bildete eine eigene Gerichtsherrschaft. Von 1622 bis 1798 gehörte das Niedergericht mit dem von 1645 bis 1646 erbauten Schloss mehrheitlich der Familie von Beroldingen. Die südlich von Steckborn auf dem Seerücken gelegenen Weiler Gündelhart und Hörhausen bildeten von 1803 bis 1998 eine Ortsgemeinde der Munizipalgemeinde Steckborn

Gündelhart lag ursprünglich in der Pfarrei Pfyn. Seit 1523 besteht im Ort eine eigene Pfarrei. 1869 kam Hörhausen von Pfyn zu Gündelhart. Nach der Reformation 1528/1529 setzte der Gerichtsherr 1531 die Rückkehr zum katholischen Glauben durch. Im 19. Jahrhundert lösten Viehzucht, Milchwirtschaft und Obstbau den Reb- und Ackerbau ab. Um 1891 wurde die erste Viehzuchtgenossenschaft gegründet. Zu Beginn des 20. Jahrhundert veränderten sich mit der Einwanderung von Berner Bauernfamilien die konfessionellen Verhältnisse, während die bäuerlich-gewerbliche Erwerbsstruktur bis in die Gegenwart erhalten blieb. Ende des 20. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zur ländlichen Wohnsiedlung. Seit 1999 ist Gündelhart Teil der politischen Gemeinde Homburg TG.